Vegane vietnamesische Rezepte gibt es tatsächlich mehr als man zunächst vermuten würde. Ich habe 2018 eine Rundreise vom Norden des Landes bis in den Süden gemacht und dabei die leckersten Rezepte mitgebracht. Sie lassen sich ganz leicht zu Hause nachmachen und bringen ein Stück Vietnams nach Hause..
Eine Reise durch Vietnam
Drei Wochen lang habe ich Vietnam von Nord nach Süd bereist und dabei das Land, seine Kultur, seine Kulinarik und politischen Hintergründe kennengelernt. Da ich keinen Reiseblog habe, sondern einen Foodblog möchte ich hier keinen ausführlichen Reisebericht abgeben. Es sei nur so viel gesagt: Vietnam ist eine Reiseziel mit wunderschönen Landschaften, immer fröhlich-lächelnden Einwohnern und einer sehr gastfreundlichen Kultur. Auf der anderen Seite gab es auch einige Dinge, mit denen ich mich überhaupt nicht anfreunden konnte.
Besonders Themen wie Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein und Tierwohl (die mir sehr wichtig sind) bleiben in diesem Entwicklungsland leider noch stark unberücksichtigt. Mir fiel es daher teilweise schwer mich komplett wohlzufühlen, die Reise so richtig zu genießen und vor allem war es nicht immer einfach mich vegetarisch zu ernähren. Vietnams Küche ist geprägt von vielerlei Fleisch- und Fisch-Gerichten. Restaurants ohne ein einziges vegetarisches Gericht auf der Karte waren keine Seltenheit. Das vegane & vegetarische Angebot war vor allem in den großen Städten wie Saigon oder Hanoi besser. Gerade die junge Generation scheint hier zunehmend Einfluss zu nehmen.
Und genau von diesen Eindrücken der vietnamesischen Küche möchte ich berichten. Denn es gibt durchaus einige unglaublich leckere vegane vietnamesische Rezepte – man muss sie eben nur kennen und wissen, wo es sie gibt. Das in Erfahrung gebracht, ist Vietnam kulinarisch eine total interessante und leckere Entdeckung, die es gilt zu probieren..
Vegane vietnamesische Rezepte
Pho – Vietnamesische Nudelsuppe
Die Nudelsuppe Pho ist ein absoluter Klassiker der vietnamesischen Küche und bei vielen Reisenden wie Einheimischen beliebt. Die Suppe wird traditioneller Weise in einer klaren Brühe mit Reisnudeln und Rind (Pho Bo) oder Hühnerfleisch (Pho Ga) serviert. Weniger verbreitet ist Pho mit einer vegetarischen oder veganen Gemüsebrühe. Doch wenn man sich ein wenig umsieht, lassen sich auch hier einige Restaurants finden. Das Zauberwort heißt “Chay”, was übersetzt so viel heißt wie “vegetarisch”.
Eine Pho Chay ist demnach die Nudelsuppe ohne Fleisch. Zu der Brühe werden dann – egal ob vegetarisch oder mit Fleisch – frische Einlagen wie Frühlingszwiebeln, Soja, Fischsoße, Minze, Chilis oder Koriander gereicht, die du nach Belieben zum Würzen in die Brühe geben kannst. Üblicherweise wird die Suppe von den Einheimischen am Morgen als Frühstück gegessen. Du bekommst sie aber auch zum Mittag- oder Abendessen in vielen Restaurants. Bei einem Besuch in Vietnam solltest du sie auf jeden Fall probieren!
Vietnamesische Sommerrollen
Vietnamesische Sommerrollen sind eines der bekanntesten Gerichte der vietnamesischen Küche und die perfekte leichte, erfrischende und gesunde Vorspeise oder Snack, um sie an einem schönen sonnigen Tag zu genießen. Sommerrollen – auch Glücksrollen genannt – werden aus Reispapier gewickelt und roh gegessen. Vietnamesische Sommerrollen (Gỏi Cuốn), was übersetzt „Salatrollen“ (gỏi = „Salat“ cuốn = „aufwickeln“ oder „rollen“) bedeutet, gehören neben der Pho- Nudelsuppe zu den bekanntesten Gerichten aus der vietnamesischen Küche.
Klassische vietnamesische Sommerrollen werden aus Garnelen, Schweinefleisch, Gemüse, Kräutern und Reisnudeln hergestellt, die in Reispapier eingewickelt werden und mit einer Dip-Sauce serviert werden. Wie alle Rollen asiatischer Art, haben auch Sommerrollen den Ursprung in China und der Name kommt davon, weil sie mit saisonalem Gemüse gefüllt waren. Das Gericht stammt möglicherweise aus China, wurde jedoch an den vietnamesischen Geschmack und die vietnamesischen Zutaten angepasst. Es gibt unzählige Versionen der vietnamesischen Sommerrollen, die selbst in Vietnam von Region zu Region variieren können. Wichtig und allen gemein ist, dass ausschließlich frische Zutaten verwendet werden.
Vietnamesische Frühlingsrollen
Im Gegensatz zu Sommerrollen werden Frühlingsrollen in heißem Öl frittiert. Frühlingsrollen aus Vietnam werden häufig mit Schweinefleisch, Karotten, Pilzen etc. gefüllt, frittiert und dann mit Fischsaucendip, Salat und Kräutern gegessen. Vor allem in Hanoi sind Frühlingsrollen ein absolutes Traditionsgericht. Oft werden sie auch mit Krabbenfleischfüllung angeboten, etwas seltener lässt sich die vegane Version (Nem Chay) mit Gemüse finden.
In der Regel werden Verkaufsstände für Frühlingsrollen von einer ganzen Familie betrieben. Die Mutter frittiert die Rollen in einem großen Topf mit Erdnussöl und hat gleichzeitig die Oberaufsicht, die restlichen Mitglieder teilen sich die Aufgaben der Vorbereitung, des Servierens an kleinen Plastiktischen, des Kassierens und schließlich des Spülens. In vietnamesischen Restaurants findet man die kleinen Rollen ganz typisch als Vorspeise oder Snack, aber die knusprigen Röllchen werden auch in kleinen, mundgerechten Happen auf dem Reisnudelsalat Bun serviert. Das Tolle ist, dass Nem Chay in Vietnam immer hausgemacht sind, da es die Rollen üblicherweise nicht fertig zu kaufen gibt. Ganz im Gegensatz zu den „normalen“ Frühlingsrollen beim Mittagsmenü M3 im vietnamesischen Schnellrestaurant um die Ecke.
Drei Farben Dessert
Che ist das Wort für jede Art von süßem vietnamesischem Getränk, Pudding oder Suppe. Die bekannteste vietnamesische Nachspeise (zumindest meines Wissens) ist Che Ba Mau. Che Ba Mau ist ein Dessert, das aus 4 Komponenten besteht: einer Schicht aus roten Bohnen, einer Schicht aus Mungbohnen, Pandan-Gelee und Kokossoße. Das Ganze wird dann mit zerstoßenem Eis gekrönt. Es wird oft in einem hohen Glas serviert, so dass man jede Schicht sehen kann, bevor man die Süßspeise isst.
Das Drei-Farben-Dessert fängt die köstlichen Aromen des Sommers in einem kühlen Dessert ein. Dieses wunderschön geschichtete, farbenfrohe Dessert, das auch Regenbogen-Dessert genannt wird, ist erfrischend, süß und voller erstaunlicher Texturen. An einem heißen Sommertag gibt es nichts Schöneres als sich diese kühle, süße Leckerei zu gönnen. Ich liebe es, dieses Dessert zu Hause zuzubereiten, weil ich die Süße dann selbst kontrollieren kann. Wenn ich es in Restaurants oder vietnamesischen Ständen kaufe, ist das Drei-Farben-Dessert oft viel zu süß. Zu Hause kann man es genau so zubereiten, wie man es mag. Jede Schicht wird separat zubereitet und aufbewahrt, so dass die Zubereitung dieses Desserts einige Zeit in Anspruch nimmt, aber das ist es wert!
Slush-Eis
Ein Phänomen, das mir vor allem in vielen Supermärkten, aber auch in kleinen Läden und an Verkaufsständen begegnet ist: Slush-Eis. Groß und Klein gönnten sich die Erfrischung für unterwegs. Gefühlt überall begegneten mir die Slushies. In großen Getränkeautomaten drehten sich Rührbehälter mit den unterschiedlichstenen Slush-Eis-Sorten. Am weit verbreitetsten war definitiv die weiße Sorte. Anfangs dachte ich es handle sich um Milch, aber als ich dann probierte, war es Limette. Ich habe mich direkt verliebt und konnte den Hype um das kühle Erfrischungsgetränkt direkt nachvollziehen.
Bananenkuchen
Kuchen und Backwaren allgemein sind in Vietnam ziemlich auf dem Vormarsch. Zunehmend gibt es sogenannte Backshops, welche Kuchen, Mufins und anderes köstliches Gebäck anbieten. Vor allem an größeren Einkaufszentren und der Metro ist mir das aufgefallen. Traditionellerweise sind Desserts in Vietnam sehr süß und werden mit zuckerhaltigen, cremigen Saucen aus Kokos, Erdnuss oder Sesam serviert. Sehr beliebt sind auch Puddings und Jellys, die stark an Wackelpudding erinnern. Alles in bunten Farben und äußerst süß. Das kann natürlich nur gut schmecken. Viele vietnamesische Desserts geben äußerlich nicht so viel her, aber einmal probiert kommt man nicht mehr davon los.
Neben gedämpften Bananenkuchen ist auch gebackener Bananenkuchen sehr typisch. Doch die Zutaten erscheinen vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig: Toastbrotscheiben eingeweicht in gezuckerter Kondensmilch und einem Schuss Rum. Was erstmal ungewöhnlich klingt, schmeckt am Ende super lecker und ist einen Versuch mehr als wert..
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